Seit Freitag, 17. März, flattern über
dem Neubau des Caritas-Förderzentrums für Menschen mit Behinderungen in
Landstuhl die bunten Bänder des Richtkranzes. Knapp fünf Monate nach dem ersten
Spatenstich konnte Richtfest gefeiert werden. Wenn die Bauarbeiten weiterhin so
zügig vorangehen, soll es im Herbst bezugsfertig sein.
Einen Namen hat das Haus noch nicht,
„aber bis zur Fertigstellung soll natürlich einer gefunden sein“, sagte
Winfried Hoffmann, Leiter des Caritas-Förderzentrums Paul Josef Nardini in Zweibrücken.
Dieser Einrichtung gehören nun auch seit der Fusion zum 1. Januar 2017 auch die
beiden neuen Standorte in Landstuhl an. Während im Haus St. Martin in der Königstraße,
das die Caritas angemietet hat, bereits im Dezember des vergangenen Jahres 23
Menschen eine neue Heimat gefunden haben, müssen sich die künftigen 18 Bewohner
des Neubaus in der Römerstraße noch etwas gedulden.
Die beiden neuen Quartiere lösen das
alte St. Martin-Gebäude in der Nikolaus-von-Weis-Straße ab, das seine Dienste
getan habe, „aber in die Jahre gekommen ist und deshalb nicht weitergeführt
wird“, erläuterte Hoffmann den Gästen, die der Einladung zum Richtfest gefolgt
waren. „Die Menschen, die bald hier wohnen werden, haben unterschiedliche
Beeinträchtigungen und unterschiedlichen Hilfebedarf. Darauf sind die neuen
Räume abgestimmt.“ Eine moderne Heimat, aufgeteilt in zwei Wohnbereiche mit
barrierefreien und rollstuhlgerechten Einzelzimmern samt eigener Nasszelle. Und
ein wichtiger Schritt, zeitgemäße Voraussetzungen für die Begleitung und
Betreuung beeinträchtigter Menschen zu schaffen, so der Einrichtungsleiter.
„Aber modern ist nicht nur das Haus,
sondern auch die Umsetzung. Gemäß dem Caritas-Leitbild sehen wir unseren
Auftrag darin, keine Sondersituation für die Menschen zu schaffen, sondern
ihnen mitten im Sozialraum Landstuhl ein Zuhause zu geben.“ Das beinhalte auch in
hohem Maß Teilhabe. Deshalb sei der Standort ideal, um sich ins
gesellschaftliche Leben der Stadt einzuklinken. Zumal ein Teil der Bewohner
recht selbständig sei und regelmäßig einer Beschäftigung nachgehe, in den
Westpfalz-Werkstätten oder der Tagesförderstätte der Reha Westpfalz. Sie in
ihrer Eigenständigkeit zu fördern und unterstützen, sei Ziel der Mitarbeiter.
Diesen Aspekt griff auch der
Landstuhler Stadtbürgermeister Ralf Hersina mit herzlichen Worten auf. „Wir
freuen uns, dass in unserer Mitte dieses Haus geschaffen wird. Mit den
zahlreichen Einrichtungen für beeinträchtigte Menschen hat Landstuhl in der
Region eine Vorreiterrolle eingenommen.“ Das Gebäude in der Römerstraße
bezeichnete Hersina als einen Quantensprung im Hinblick auf die Bedürfnisse der
Menschen. „Noch ist es ein Rohbau, aber schon bald wird das Haus mit Leben erfüllt
sein. Darauf freuen wir uns“, sagte der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde,
Arno Eckel, der stellvertretend für den Verbandsbürgermeister Dr. Peter Degenhardt
gekommen war. Auch Pfarrer Jörg Stengel überbrachte Glückwünsche der
Landstuhler Pfarrei Heiliger Namen Jesu.
„Ein Hoch der Bauherrschaft, die dies
Projekt erdacht.“ Mit diesem Richtspruch erhob Dachdecker und Zimmermann Jochim
Büch sein Glas, um es dann nach alter Sitte zu zerschmettern. „Des Glases
Scherben, der funkelnde Wein, sie sollen des Glückes Unterpfand sein.“ Darauf
stießen Gäste und Handwerker gemeinsam an und ließen es sich bei der ersten
Mahlzeit unter dem Dach des neuen Förderzentrums schmecken.
Text und Fotos: Caritasverband für
die Diözese Speyer / Friederike Jung